Volkssolidarität fordert Maßnahmen gegen den Zuwachs von Leiharbeit in der Pflege

15. März 2020

Die Volkssolidarität unterstützt die Forderung nach Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege und zur Schaffung von Anreizstrukturen für Pfleger/-innen, sich eine Festanstellung zu suchen, ausdrücklich. Ironischerweise ist die gestiegene Bedeutung der Leiharbeit in der Pflege ein Symptom des Personalmangels.

Zeitarbeitsfirmen werben Pflegekräfte mit der Aussicht auf attraktivere Schichten und höheren Gehälter gezielt ab. Pflegeeinrichtungen bleibt trotz der höheren Kosten häufig gar keine andere Möglichkeit, als auf geleastes Personal zurückzugreifen, da sie sonst ihrer Versorgungsverpflichtung nicht nachkommen können. Leidtragenden sind die Stammbelegschaften, da für sie häufig nur unbeliebtere Schichten übrigbleiben und die Einarbeitung von Leiharbeitnehmer/-innen viel Zeit erfordert.“

Gleichfalls betont Dr. Friedersdorff auch die Konsequenzen für die Pflegebedürftigen: „Auf keinen Fall darf vergessen werden, dass Pflege Arbeit am Menschen ist. Durch die Verwendung von Leiharbeitskräften sind Pflegebedürftige mit häufig wechselnden Bezugspersonen konfrontiert. Viele Pflegebedürftige leiden hierdurch offensichtlich. Außerdem werden die durch Personalleasing entstehenden Mehrkosten nicht vollständig refinanziert.

Die zusätzlichen Kosten müssen durch das von der Volkssolidarität vehement kritisierte Teilleistungsprinzip der Pflegeversicherung direkt an die Pflegebedürftigen weitergegeben werden. Der Anstieg der Beschäftigung von Leiharbeitskräften trägt somit dazu bei, dass die Eigenanteile in der Pflege immer weiter steigen und Pflegebedürftigkeit immer mehr zum Armutsrisiko wird.“

Die Volkssolidarität wird zeitnah ein Gutachten zur gesetzlichen Neuregelung des Personalleasings in der Pflege vorlegen.

Quelle: Volkssolidarität


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