Tafeln sind kein Ersatz für unser Sozialsystem

13. Juli 2023

Die Meldung, dass die Saarbrücker Tafel einen Aufnahmestopp bis Jahresende verhängen muss, hat uns in keiner Weise überrascht, so der Vorsitzende der Saarländischen Armutskonferenz (SAK), Michael Leinenbach.

Notwendig sein ein auskömmliches Sozialsystem, das Armut aktiv bekämpft. Tafeln und ähnliche Einrichtungen seien grundsätzlich nicht in der Lage schwere Mängel bei den nicht armutsfesten Sozialleistungen zu beheben. Das werde insbesondere dann deutlich, wenn sehr viele Menschen aufgrund der Preiskrise auf ergänzende Leistungen angewiesen seien und auf ein begrenztes Angebot bei den Tafeln treffen. Die Tafeln seien mit der Situation nicht nur überfordert, es sei auch nicht ihre Aufgabe die Schwächen des Sozialstaats zu kompensieren.

Notwendig, so die SAK, seinen armutsfeste, diskriminierungsfreie und unkompliziert organisierte Sozialleistungen, die geeignet seien die Teilhabe an der Gesellschaft zu garantieren. Davon seien Armutsbetroffene derzeit meilenweit entfernt! Die Regelsätze – etwa im Bereich des Bürgergelds – seien nicht einmal geeignet die Preissteigerung aufzufangen. Das alleine, so die SAK, ist ein unhaltbarer Zustand.

Die Bundesregierung sei weiterhin aufgefordert die fortschreitende Verarmung von Leistungsbeziehenden zu verhindern. Perspektivisch müsse die Lücke zwischen der Höhe der Sozialleistungen und der Armutsgrenze geschlossen werden.

Quelle: Michael Leinenbach, Vorsitzender Saarländischen Armutskonferenz


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