Drogenpolitik aus dem vorletzten Jahrhundert

10. Juni 2019

Cannabis ist nach wie vor die am weitesten verbreitete illegalisierte Droge in Europa. Fast 20 Prozent der jungen Erwachsenen geben an, im letzten Jahr Cannabis konsumiert zu haben. Auf dem Schwarzmarkt gibt es weder Gesundheits- noch Jugendschutz.

Deshalb ist es Zeit für eine Cannabislegalisierung, erklärt Niema Movassat, drogenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf den aktuellen europäischen Drogenbericht 2019.

Movassat weiter:

„Eine Cannabislegalisierung in Form einer regulierten Abgabe würden dafür sorgen, die Risiken für Konsumenten einzudämmen und der organisierten Drogenmafia den Kampf anzusagen. Auch alle anderen illegalisierten Drogen befinden sich auf dem Vormarsch. So hat sich die Menge an beschlagnahmtem Kokain binnen des letzten Jahres verdoppelt. Die Verbotspolitik der Bundesregierung dämmt dabei den Drogenkonsum nicht ein, sondern erhöht die gesundheitlichen Risiken durch Streckmittel und Überdosierungen sowie die Ansteckungsgefahr mit Infektionskrankheiten und befeuert den illegalen Handel.

Die Bundesregierung muss endlich aufwachen und einsehen, dass ihre ideologisierte Prohibitionspolitik gescheitert und nicht mehr zeitgemäß ist. Wir brauchen mehr Maßnahmen zur Schadensminimierung bei problematischen Konsummustern, mehr Gesundheitsschutz und Sicherheit für Drogenkonsumenten und eine regulierte Abgabe. Im ersten Schritt brauchen wir eine Entkriminalisierung aller Drogenkonsumenten.“

Quelle: Fraktion DIE LINKE


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