Bildungsgerechtigkeit statt Zentralabitur

28. Juli 2019

Wer derzeit ein Zentralabitur unter der vorherrschenden Bildungssituation fordert, zäumt das Pferd von hinten auf und täuscht falsche Tatsachen vor. Die Rahmenbedingungen für guten Unterricht sind eben längst nicht überall gleich und der Bildungsgerechtigkeit kommen wir damit auch nicht näher. Das schaffen wir nur durch die Herstellung vergleichbarer und guter Lernbedingungen, erklärt Birke Bull-Bischoff, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zur Forderung nach einem Zentralabitur.

Bull-Bischoff weiter:

„Statt den Abschluss am Ende der schulischen Laufbahn zu vereinheitlichen, müssen erst einmal die Lernbedingungen von der ersten Klasse bis zum Verlassen der Schule für alle gut und vergleichbar sein. Schlechte Unterrichtsbedingungen durch Unterrichtsausfall, Mangel an Lehrkräften, Unterschiede bei der Anzahl von Unterrichtsstunden und Lehrinhalten, unterschiedliche Ausbildungswege für Lehrkräfte und Seiteneinstiege, die dramatische Anzahl von Schulabbrecherinnen und -abbrechern – keines dieser Probleme wäre durch die Einführung einer zentralen Prüfung angepackt. Es geht um gleiche Bildungschancen für alle Kinder und Jugendliche, die nur über die Einführung der Gemeinschaftsschule erreicht werden können, und um verbindliche Bildungsstandards unter gleichen Rahmenbedingungen.

Erst bei vergleichbaren Lernbedingungen lassen sich die Ergebnisse am Ende einer Schullaufbahn miteinander vergleichen. Das Zentralabitur bliebe nur ein Placebo als Aushängeschild für mehr Einheitlichkeit im Bildungswesen. Es muss endlich Schluss sein mit der Verweigerung einer grundlegenden Bildungsreform, die der massiven Benachteiligung von Kindern mit schlechteren Lebensumständen entgegenwirkt.“

Quelle: Fraktion DIE LINKE


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