Vor allem für SUVs wird es teuer

4. Juli 2020

Nachdem durch eine kollektive Ablehnung von „kreischenden Hutschachteln“ das Sicherheitsgefühl der Deutschen getrübt wurde, reagierte die Autobranche mit der Entwicklung von Mobilen, in die man auch wieder einsteigen konnte, ohne das Toupet vorher absetzen zu müssen.

Dazu kam später noch der Umweltgedanke und so wurden aus „gebrauchbaren Autos“ auch umweltfreundliche Karren. Klar sind umworbene Hybridmodelle nichts anderes, als der missglückte Versuch, dem Wahlvolk die physikalischen Gesetze verblödend nahe zu bringen. Dauerhafte Lösungen sind dies jedenfalls keine, aber eine gute Gelegenheit, die „Verblödeten“ gleichfalls abzuzocken. Und so sollte es geschehen, wie der Wähler es auch wollte …

Der Bundesrat unterstützt die von der Bundesregierung beabsichtigte klimapolitische Ausrichtung der Kfz-Steuer ab 2021: bei der Beratung am 3. Juli 2020 äußerte er keine Einwendungen gegen den Regierungsentwurf.

Vor allem für SUVs wird es teuer

Nach den Plänen der Bundesregierung greift die Klimakomponente greift ab 96 Gramm CO2, das pro Kilometer ausgestoßen wird. Laut Gesetzentwurf steigt der Steuersatz gestaffelt von 2 Euro je g/km in der Stufe 1 (über 95g/km bis 115g/km) auf 4 Euro je g/km in der Stufe 6 (über 195g/km). Teurer wird es damit vor allem für SUVs und Sportwagen.

Förderung emissionsarmer Pkw

Demgegenüber sollen besonders emissionsarme Pkw mit Verbrennungsmotoren entlastet werden. Bei einem CO2-Wert bis 95g/km gilt für sie eine Steuervergünstigung von 30 Euro im Jahr. Sie wird für maximal 5 Jahre gewährt und endet spätestens zum 31. Dezember 2025.

Verlängerte Steuerbefreiung für Elektrofahrzeuge

Außerdem soll die Geltung der zehnjährigen Steuerbefreiung für reine Elektrofahrzeuge verlängert werden. Danach gilt sie künftig für Fahrzeuge, die bis 31. Dezember 2025 erstmals zugelassen oder komplett auf Elektroantrieb umgerüstet werden. Längstens wird sie bis zum 31. Dezember 2030 gewährt. Bislang sollte die Steuerbefreiung nur bis zum 31. Dezember 2020 gelten.

Entlastung des Handwerks

Weitere steuerliche Erleichterungen gibt es für Nutzfahrzeuge kleiner und mittlerer Handwerksbetriebe: Kleintransporter bis zu 3,5 t werden künftig nach den gewichtsbezogenen Steuerklassen für Nutzfahrzeuge besteuert.

Quelle: Bundesrat

Und damit der Rubel so richtig ins rollen kommt, bestraft man nun die „Geldgeber“, die sich verblödet einen der angepriesenen Karren mit anständigem Innenraum leisteten, um die zu finanzieren, die der Autolobby zur Zeit gut gesinnt sind. (Verbrenner zahlen für E-Karren und unterstützen damit die Kassen der Autolobby)

Eine größere Idiotie ist nur in der Quadratur des Kreises zu finden. Und nicht zu vergessen, dass sich ja die durchschnittliche Werbevorzeigefamilie (er 35/ sie 33 mit zwei 16/17 jährigen Kindern + lustigem Hund am Frühstückstisch des Eigenheimes und der Nanny im Dienstwagen) leider in Kurzarbeit, parallel zum Handyverbrauch – alle drei Monate sich ein neues Auto kaufen können. Und weiter klar ist, dass dieses Auto nur eine Hutschachtel sein muss, denn so eine kleine Familie passt doch locker incl. des üppigen Einkaufes dort hinein, wo eigentlich nur noch eine Aktentasche (für den Vorzeigevertreter) gerade so rein passt.

Alternativen, die möchte man ja erst bringen, wenn dieses Klientel vollständig abgezockt wurde, denn so ganz verblödet scheinen die Wähler nicht zu sein, dass die Zulassungen der E-Karren weiterhin im Keller verbleiben. Und getreu der deutschen Mentalität (ähnlich wie beim Hartz IV) kann nur mit Macht und Wegelagerei dem Steuerzahler beigebracht werden, was dieser zu tun hat, ohne entsprechende Ersatzangebote zu haben. Pervers oder?

Das Handwerk ist im Steuermodell gottverbunden und hat mit Umwelt wohl nichts zu tun!? Daran sieht man wieder, dass für diese Regierung die Wirtschaft wichtiger ist, als die darunter zu leidenden Menschen. Naja, wenn man sich so manche Geldströme anschaut, kann einem oftmals nicht nur das artgerechte Fleisch schlecht werden.

Wenn man wirklich an der Umwelt und nicht nur am Geldsack kleben würde, dann wäre die einzige Alternative an die Autolobby die Forderung zu richten, dass diese bis zum Jahr 2025 Wasserstoffmodelle haben sollten (sonst Pleite), wenn ab dem 01.01.2025 keine „Verbrenner“ mehr zugelassen werden würden. Diese 8-fach wegbelagernde Besteuerung sollte abgeschafft (oder für alle gelten) und restliche „Altkarren“ über den Verbrauch geregelt werden.

Wenn jemand viel fahren will/muss, dann hat er auch einen Grund dafür und kann sich dies vielleicht auch so leisten. (schaut euch vergleichend manche Schlüsseldienste an, was da für Anfahrtspauschalen gefordert werden, reicht oft locker für eine Anzahlung einer E-Karre aus)

Auf welch sonstiger Art dies dann geschieht, ist jedem selbst überlassen. Wir können daher nur hoffen, dass die Debatte um dieses „Abzockmodell“ noch lange aufrecht erhalten wird und endlich mal die zu Verantwortung gezogen werden, die sich durch Betrug und Verweigerung neuer Technologien in unbekannter Höhe bereichert haben.

Hört auf die Opfer euer „Verblödungsmaschinerie“ weiterhin abzuzocken, denn Autos kaufen keine Autos und fangt am Besten gleich beim Thema Mindestlohn in allen Branchen an, damit endlich mal solch soziale Verhältnisse herrschen, die auch einen entsprechenden Spielraum für neue Innovationen offen halten.

Kopfschüttelnde, aber coronafreie Grüße zum Wochenende – Sozialticker


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